Prof. Dr. Philipp Herder Dorneich
Vita
Der 1993 emeritierte Professor Philipp Herder-Dorneich wurde am 17. Juli 1928 in Freiburg im Breisgau geboren. Nach Abschluß einer Lehre als Maschinenmechaniker studierte er Nationalökonomie in Bonn und Freiburg. Seine Promotion zum Dr. rer. pol. erfolgte 1957 in Freiburg. Nach umfassender Tätigkeit im Verlagswesen gründete er 1962 die "Arbeitsstelle für Sozialpolitische Forschung e.V.", welche 1964 in das "Forschungsinstitut für Einkommenspolitik und Soziale Sicherung" mit Wilfried Schreiber als Direktor umgewandelt wurde.
Die Habilitation erfolgte 1966 in Köln. Besonders hervorzuheben ist, dass die Habilitationsschrift von Herder-Dorbneich mit dem Titel "Sozialökonomischer Grundriß der gesetzlichen Krankenversicherung" 1967 mit dem Hanns-Constantin-Paulsen-Preis ausgezeichnet wurde.
Von 1967 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 ist er Direktor des Forschungsinstituts für Einkommenspolitik und Soziale Sicherung an der Universität zu Köln und seit 1968 Mitglied des wieder neu gegründeten Ausschusses für Sozialpolitik im Verein für Socialpolitik.
Ein entscheidender Schritt seiner wissenschaftlichen Karriere liegt in den Jahren 1968-69, in denen er ordentlicher Professor für Sozialpolitik der Universität Innsbruck wurde. 1970 erfolgte ein Ruf an ihn als ordentlicher Professor für Sozialpolitik und Sozialökonomik der Universität Bochum, an der er bis 1973 blieb und dort in schwierigen Zeiten das Dekanat leitete. Ein Ruf der Universität zu Köln erreichte ihn 1973. Seitdem ist er ordentlicher Professor für Sozialpolitik der Universität zu Köln und Direktor des Seminars für Sozialpolitik sowie des Seminars für Genossenschaftswesen der Universität zu Köln.
Persönliches Mitglied der Arbeitsgemeinschaft sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) ist er seit 1973. Seine Mitgliedschaft im Wissenschaftlichen Beirat der Walter Raymond-Stiftung fällt in denselben Zeitraum. Als Mitherausgeber der Zeitschrift Medizin Mensch Gesellschaft fungiert er seit 1976. In den Jahren 1976-82 oblag ihm die wissenschaftliche Redaktion der o.g. Zeitschrift. Den Vorsitz des Ausschusses für Sozialpolitik im Verein für Sozialpolitik hatte er von 1977-81 übernommen.
In der Zeit von 1978-87 ist er wissenschaftlicher Koordinator der Bosch Kolloquien "Gesundheitsökonomie" gewesen. Aus dieser Tätigkeit sind 12 Bände entstanden. Von besonderer Bedeutung ist auch seine wissenschaftliche Koordination der "Arbeitsgemeinschaft Soziale Ordnungspolitik", welche er seit 1981 übernommen hat und die bisher [,d.h. bis zu seiner Emeritierung] 7 Veröffentlichungen hervorbringen konnte. Ebenso von zentraler Bedeutung ist seine Mitherausgeberschaft der "Jahrbücher für neue Politische Ökonomie" seit 1981, aus der bisher [1993] 12 Bände hervorgegangen sind.
Der Beratergruppe zur Neuordnung der Krankenhausfinanzierung des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung gehörte Herder-Dorneich als Mitglied im Zeitraum 1983-87 an. Mitglied der Sachverständigenkommission für den vierten Bericht der Bundesregierung über die Lage der Familie in der Bundesrepublik Deutschland ist er von 1983-85 gewesen. Seit 1988 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift "Arbeit und Sozialpolitik" und wurde 1992 zum stv. Fachgutachter für Wirtschaft und Sozialpolitik der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewählt.
(Quelle: Weuthen, Peter: Wissenschaftliche Lebensdaten und zentrale Forschungsbereiche Philipp Herder-Dorneichs, in: Fretter, Thomas/ Klein, Michael/ Weuthen, Peter(Hrsg.): Ordnungspolitik vor neuen Aufgaben. Festgabe für Philipp Herder-Dorneich zum 65. Geburtstag, Baden-Baden, 1993.)