Laufende Forschungsprojekte im SfG
Das Seminar für Genossenschaftswesen an der Universität Köln (SfG) verfolgt seit seiner Gründung einen inter-disziplinären Forschungsansatz, der sich auf eine Vielfalt vertretener wissenschaftlicher Ansätze gründet. Morphologisch-typologische, geschichtlich orientierte, empirische, entscheidungslogische und spieltheoretische Genossenschaftsforschung wurde und wird am Seminar betrieben. Dieser in Jahrzehnten gewachsene methodologischer und methodischer Pluralismus hat sich ertragreich in der Genossenschaftswissenschaft niedergeschlagen.
Für die finanzielle und ideelle Unterstützung sei dem Verein zur Förderung der genossenschaftswissenschaftlichen Forschung an der Universität zu Köln (FgF) gedankt.
ASSETS - AdvancementS in Social Economy through Technological Solutions
Das internationale Forschungsprojekt ASSETS - gefördert im Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe - zielt auf die Unterstützung bei der Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen an Mensch, Gesellschaft und Wirtschaft durch die Erforschung der Rolle und Bedeutung der Sozialwirtschaft bzw. Social Economy (SE) sowie der politischen und rechtlichen Herausforderungen dieser. Es sollen Evaluationsinstrumente geschaffen und verbessert werden, um die sozialen Auswirkungen von SE-Organisationen (SEOs) zu bewerten. Umgesetzt wird dies durch Fallstudien in sechs beispielhaften SEOs.
Der Forschungsschwerpunkt für das Seminar für Genossenschaftswesen (Universität zu Köln) liegt dabei im Landkreis Görlitz. Die Fallstudie zum und mit dem SNL soll wertvolle Perspektiven für eine vernetzte Gemeinschaft bieten, die sich an die SE-Prinzipien zur Verbesserung der gemeinschaftlichen Versorgung hält, und zwar in einem regionalen Umfeld, das mit Herausforderungen im Zusammenhang mit der sozialen Inklusion konfrontiert ist.
Fallstudie: Soziales Netzwerk Lausitz
Das Soziale Netzwerk Lausitz (SNL) ist ein gemeinnütziger Träger mit Sitz in Weißwasser und gilt als sozialraumbildende/-entwickelnde Agentur zur Vernetzung, Förderung und Beratung informeller Care Kulturen (Ehrenamt, Nachbarschaftshilfe), professioneller sozialer Dienstleister und Bürger*innen im Landkreis Görlitz. Wesentliches Merkmal der Arbeit des SNL ist der lebensweltorientierte und vernetzte Ansatz aller Aktivitäten innerhalb des Community Care Gedankens.
Projektteam: Simon Micken, M.Sc. & Dr. Joschka Moldenhauer
Laufzeit: 11/2024 – 04/2027
Finanzierung:
HORIZON-CL2-2024-TRANSFORMATIONS-01-09: The role of social economy in addressing social exclusion, providing quality jobs and greater sustainability
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Nachhaltigkeitsbezogenes Datenmanagement – Eine Herkulesaufgabe für Volks- und Raiffeisenbaken?
Die zunehmenden regulatorischen Anforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit sind auch für Volks- und Raiffeisenbanken eine Herausforderung. Ganz gleich, welche der regulatorischen Maßnahmen man sich dabei anschaut – immerzu wird das Problem der fehlenden Datenbasis angeführt. Allgemein gesprochen geht es dabei nicht nur um die Erhebung und Verfügbarkeit der Daten, sondern auch um deren Verarbeitung. Solche nachhaltigkeitsbezogenen Daten sind allerdings für die Zukunft von Kreditinstituten von fundamentaler Bedeutung. Sie bilden die Basis für Geschäftsentscheidungen und das eigene Reporting. Aufgrund dieser Relevanz wird der Lösung des allgemeinen Datenproblems ein hoher Stellenwert beigemessen. Das Forschungsprojekt wird an diesem aktuellen Thema des nachhaltigkeitsbezogenen Datenmanagements ansetzen und insbesondere der Frage nachgehen, wie Volks- und Raiffeisenbanken mit dem nachhaltigkeitsbezogenen Datenmanagement umgehen. Projektbeginn ist der 01. Januar 2024.
Projektteam: Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt, Dr. Johannes Blome-Drees, Philipp Thimm, M.A.
Laufzeit: 01/2024 – 12/2025
Finanzierung: DZ Bank Stiftung
Geschäftsmodellinnovationen von gewerblichen Genossenschaften
Es gibt zahlreiche Unternehmen, die nach jahrzehntelangen Erfolgen auf einmal von der Bildfläche verschwinden. Was haben diese Unternehmen falsch gemacht? Häufig haben sie es versäumt, ihr Geschäftsmodell an sich ändernde Umweltbedingungen anzupassen. Die Fähigkeit, bestehende Geschäftsmodelle zu verändern und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, ist aktuell unbedingte Voraussetzung, um im Wettbewerb erfolgreich zu sein. Vor diesem Hintergrund müssen auch gewerbliche Genossenschaften, um ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern, ihre bestehenden Geschäftsmodelle überprüfen, gegebenenfalls anpassen und womöglich innovative Geschäftsmodelle entwickeln. Das Ziel unseres Forschungsprojektes und damit zugleich unser Nutzenversprechen für die genossenschaftliche Unternehmens- und Verbändepraxis ist, Konstruktionsregeln – eine Konstruktionsmethodik – für Geschäftsmodellinnovationen in gewerblichen Genossenschaften im Gebiet des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen e.V. zu entwickeln.
Das Forschungsprojekt wird in Kooperation mit dem Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. durchgeführt. Das Projekt ist im Januar 2021 angelaufen.
Projektteam: Dr. Johannes Blome-Drees, Philipp Thimm, M.A.
Laufzeit: 01/2021-12/2024
Finanzierung: Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V.