Stärkung regionalen Wirtschaftens durch genossenschaftlich verfasste Regionalgelder – eine vergleichende Analyse von Komplementärwährungen
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Finanzkrise werden alternative Geldformen wieder vermehrt diskutiert. Das Dissertationsprojekt befasst sich vor diesem Hintergrund mit Möglichkeiten und Grenzen regionaler Komplementärwährungen. Diese werden einerseits als spezifische Geldformen, andererseits als lokale Organisationen aufgefasst. Das Projekt liefert eine qualitativ vergleichende Analyse ausgewählter Fallbeispiele aus Großbritannien und dem deutschsprachigen Raum.
Neben der Funktionsweise und der organisatorischen Ausgestaltung der Regionalgelder wird ihre Einbettung in verschiedene, jeweils spezifische institutionelle, gesellschaftliche und ökonomische Umfelder betrachtet. Das Projekt untersucht darüber hinaus Möglichkeiten für Genossenschaften (Banken, Verbände, Unternehmen) zur Förderung solcher Komplementärwährungen sowie Beiträge der Regionalgelder zur Stärkung des Genossenschaftsgedankens und des Genossenschaftswesens. Das Forschungsprojekt leistet darüber hinaus einen Beitrag zu einer sozialwissenschaftlich fundierten Geldtheorie, indem es ökonomische und soziale Funktionen und Sinnbezüge von Geld betrachtet und dabei Akteure, Institutionen und Träger einbezieht.
Bearbeitungsstand und Zwischenergebnisse:
Im Rahmen eines Besuchs des Department of Sociology, London School of Economics (Prof. Nigel Dodd) und dem damit verbundenen Aufenthaltes in London von Januar bis Mai 2014 konnte die Datenerhebung bei zwei Fallbeispielen (Brixton Pound in London und Stroud Pound in Stroud) abgeschlossen werden. Erste Ergebnisse dieser beiden Fallstudien wurden auf einer Veranstaltung an der London School of Economics im April präsentiert. In diesem Jahr hat Herr Degens Zwischenergebnisse seines Forschungsprojektes auf der Research Conference des Internationalen Genossenschaftsbundes 25.06.-28.06.2014 in Pula, Kroatien präsentiert.
Darüber hinaus wird er, in Kooperation mit Dr. Simon Derpmann vom Philosophischen Seminar der Universität Münster, einen Workshop zu "Money" im Rahmen der Manchester Workshops for Political Theory, 8.-10. September 2014, leiten.
Bisherige Veröffentlichungen:
Degens, Philipp (2013): Alternative Geldkonzepte - ein Literaturbericht. MPIfG Discussion Paper 13/1, Köln: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung.
Projektleitung: Dipl.-Vw. Philipp Degens
Laufzeit: 2013 - 2015
Finanzierung: Forschungsstipendium des Vereins zur Förderung der genossenschaftswissenschaftlichen Forschung an der Universität zu Köln e.V.