Ralf Radermacher: Stärkung von Kleinstversicherungseinheiten im Gesundheitsbereich für arme Bevölkerungsgruppen in Indien
Im Rahmen dieses von der EU geförderten Projektes wird an der Professur Rösner gemeinsam mit den Partnern Erasmus Universität Rotterdam und Federation of Indian Chambers of Commerce & Industry ein Konzept für finanziell nachhaltige Krankenversicherung armer Bevölkerungsgruppen in Indien entwickelt. Das Konzept sieht vor, kleine genossenschaftsartige Versicherungs¬vereine in eine genossenschaftliche Versicherung zu integrieren und so, dem Subsidiaritätsprinzip folgend, Aufgaben auf die verschiedenen Kompetenzebenen zu verteilen. Nach indischem Recht hat die gemeinsame genossenschaftliche Versicherung – anders als die kleinen genossenschaftsartigen Versicherungsvereine – Zugang zu Rückversicherung und kann so die finanzielle Nachhaltigkeit gewährleisten. Das Konzept stößt in Indien und bei internationalen Geldgebern auf großes Interesse. Die Ergebnisse des Projekts werden im November 2006 in einer Konferenz in Neu Delhi detailliert vorgestellt.
Auch Studierende waren in dem Projekt involviert. So trafen sich 10 deutsche, 10 niederländische und 11 indische Studierende für eine vier¬wö¬chige „Cross-cultural-study-period“ in der Nähe Neu Delhis. Das Projekt organisierte für die Studierenden Vorlesungen von Dozenten der Partneruniversitäten, aber auch von Dozenten aus Harvard, der Weltbank, der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Universität Delhi, der National Institutes of Health (USA) und der Universität Tel Aviv. Auch eine Woche Feldforschung bei Kleinstversicherungen im Süden Indiens stand für die Studierenden auf dem Programm. Die Studentenkomponente, in der neun Kölner Studierende anschließend ihre Diplomarbeit angefertigt haben, wurde von allen Seiten als großer Erfolg gefeiert.
Das Projekt, das von Professor Rösner wissenschaftlich begleitet wird, endet im Dezember 2006. Weitere Informationen bietet die Website des Projekts unter www.microhealthinsurance-india.org.
Dieses Projekt wurde in Partnerschaft mit der Erasmus Universität Rotterdam
und der Federation of Indian Chambers of Commerce and Industry durchgeführt.