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Vita

Jerome Warren, geb. 1986, absolvierte ein Advanced Diploma (vergleichbar mit einem Abitur) an der Alabama School of Mathematics and Science in 2005 und studierte zwischen 2005 und 2010 Religions- und Kulturwissenschaften (B.A.) am New College der University of Alabama. Nach Abschluss des Studiums wechselte er die Fachrichtung und erwarb im Jahr 2015 einen B.Sc. in Volkswirtschaftslehre an der Universität Siegen, wo er anschließend auch einen M.A. im Bereich Plurale Ökonomik abschloss, mit Schwerpunkt politische Ökonomie.

Forschungsinteressen

Seit Abschluss seines Masters arbeitet Jerome Warren an einem Forschungsvorhaben über Demokratie und Wirtschaft, wofür er schon mehrere Forschungsreisen ins Ausland unternommen hat, beispielsweise nach Italien und Argentinien. Herr Warrens Dissertation beabsichtigt, eine polanyische Transformationslinse zu verwenden, um die Multi-Stakeholder-Genossenschaft (oft als MSC abgekürzt) als Lösung für eine Reihe miteinander verbundener Probleme zu betrachten. Das Projekt nimmt zunächst eine institutionelle und evolutionäre Analyse der Demokratie vor, die versucht, die Frage nach der Stelle der Wirtschaftsdemokratie zu stellen (bzw., inwiefern demokratische Werte auch im wirtschaftlichen Bereich Platz finden). Darüber hinaus beabsichtigt das Projekt, die Wechselwirkungen zwischen diversen Annahmen über Rationalität und sozialwissenschaftlichen Modellen zu untersuchen. Hier wird insbesondere der Fokus auf die Auswirkungen unterschiedlicher Auslegungen der Rationalität auf die Neigung zur Gemeinwohlorientierung gestellt. Zweitens wird im Rahmen des Projekts ein Organisationsmodell entwickelt, das über die restriktive Parameter hinausgeht, die der zeitgenössischen Organisationstheorie – und insbesondere der Unternehmenstheorie – innewohnen. Hier liegt der Fokus vor allem auf eine, durch Polanyi inspirierte, Untersuchung des Produktionsfaktors der Arbeitskraft, den wir grundsätzlich von Kapital abgrenzen. Dazu stützen wir uns auf Forschungen von Hansmann, Dow, Borzaga, Sacchetti und anderen.

Wir versuchen dann, einige potenzielle Probleme anzusprechen und zu lösen, die sich aus dem Multi- Stakeholder-Modell ergeben, indem wir mehrere Fallstudien vornehmen, die die Möglichkeit untersuchen werden, wie demokratische Organisationen natürliche Grenzen von Gruppengrößen überschreiten und trotzdem ihren demokratischen Charakter beibehalten können. Insbesondere sind wir an Untersuchungen von Losentscheiden für Managerposten sowie an sog. Franchise-Modellen interessiert. Zunächst wird diese Analyse auf die Plattform-Wirtschaft angewandt, in dem die polanyische Linse auf das Phänomen Daten als Ware angewandt und eine Verlagerung vom Plattformkapitalismus zu einer Form des Multi-Stakeholder-Plattform-Kooperativismus als Lösung für die angesprochenen Probleme vorgeschlagen wird. In einem abschließenden Kapitel wird dann eine komparative Untersuchung internationaler Gesetzgebung hinsichtlich MSCs vorgenommen.

Engagement

Jerome Warren ist Mitglied der Internationalen Karl Polanyi Gesellschaft und ist in mehreren Vereinen und Initiativen involviert, z.B. Exploring Economics, der Initiative kritischer Ökonomen in Siegen, Plurale ÖkonomInnen, e.V. und andere. Er ist zusätzlich ein gelernter Maler, Musiker (Gitarre) und Reisefotograf. Seine Fotos, Malerei und Schriften sind auch über seine Seite adornomarcuse.de einsehbar. Er lebt in Frankfurt am Main.